Die Komplexität des Personenschutzes - Warum eine Einzelperson nicht ausreicht!

Veröffentlicht am 24. März 2024 um 10:49

Die Komplexität des Personenschutzes - Warum eine Einzelperson nicht ausreicht!

Ich habe es schon sehr oft mitbekommen und auch selbst schon entsprechende Anfragen erhalten.
Und hier meine Ausführungen zu diesem Thema:

Im Personenschutzes ist es ein weit verbreiteter Irrglaube zu glauben, dass eine einzige Person ausreicht, um die Sicherheit einer prominenten oder gefährdeten Persönlichkeit zu gewährleisten (im Rahmen einer abstrakten oder konkreten Gefährdungsanalyse).
Dieser Gedanke, der oft mit dem Bild eines Bodyguards in Verbindung gebracht wird, ist jedoch eine gefährliche Vereinfachung eines äußerst komplexen Aufgabenfeldes.

Personenschutz ist viel mehr als das stereotype "Ich laufe mal neben der Schutzperson hinterher". Es ist ein hochgradig koordinierter Prozess, der auf einer Vielzahl von Faktoren und Expertisen basiert. Hier sind einige Gründe, warum Personenschutz mehr als nur eine Ein-Mann-Maßnahme ist:

1. Risikobewertung und Planung:
Bevor eine Schutzmaßnahme überhaupt beginnt, muss eine gründliche Risikobewertung durchgeführt werden. Das bedeutet, die Gefahren und potenziellen Bedrohungen zu identifizieren und zu verstehen. Einzelpersonen haben oft nicht die Ressourcen oder das Fachwissen, um eine solche umfassende Analyse durchzuführen.

2. Teamarbeit:
Personenschutz erfordert ein Team von gut ausgebildeten Fachleuten, die in verschiedenen Bereichen spezialisiert sind. Dazu gehören Experten für physische Sicherheit, Kommunikation, medizinische Versorgung, Fahrer und Verhaltenstraining. Einzelne Bodyguards können nicht alle diese Rollen gleichzeitig erfüllen.

3. Zeitliche Abdeckung:
Eine Person kann nicht rund um die Uhr verfügbar sein, um die Sicherheit zu gewährleisten. Personen, die geschützt werden müssen, haben oft verschiedene Aktivitäten und Veranstaltungen zu unterschiedlichen Zeiten. Ein Team kann die notwendige zeitliche Abdeckung bieten.

4. Vermeidung und Deeskalation: Personenschutz geht nicht nur darum, Bedrohungen abzuwehren. Es geht auch darum, Konflikte zu vermeiden und deeskalierend zu handeln. Gut ausgebildete Teams können Situationen frühzeitig erkennen und diplomatisch lösen.

5. Notfallmanagement:
Im Falle eines Notfalls, sei es medizinischer Natur oder eine unmittelbare Bedrohung, ist schnelles und koordiniertes Handeln entscheidend. Ein Team kann effektiver auf solche Situationen reagieren als eine Einzelperson.

Zusammengefasst ist Personenschutz eine multidisziplinäre Aufgabe, die umfassende Planung, Koordination und Fachwissen erfordert. Es ist keine Aufgabe für Einzelkämpfer, sondern eine, die auf Teamarbeit und Expertise basiert. Die Sicherheit einer Person sollte niemals von einer Person alleine übernommen werden – es ist ein gemeinschaftlicher Einsatz, um das Wohl der geschützten Person zu gewährleisten.